Die Meckerkultur in der Lausitz ist echt ätzend. Was viele Kleingeister jedoch nicht sehen, ist der Fakt, dass die gesamte Region am Nabel der Außenwelt hängt.
Das gestehen sich nicht viele der hiesigen Menschen ein - leider oft nicht mal die lokalen Politiker und Firmenbosse. Aber ökonomisch betrachtet, ist die Lausitz schon lange ein Armenhaus der Bundesrepublik. Dass das nicht an der Bevölkerung allein liegt, ist auch klar. Jedoch kommt eine gewisse Verdrossenheit, Skepsis gegenüber Fremden sowie gesellschaftliche Selbstüberschätzung regelmäßig hinzu.
Infrastrukturiell haben die Kommunen und das Land komplett versagt: die Bahntrassen sind nicht modern, der Flugplatz Drewitz hat nicht mal mehr eine Betonpiste. Konzepte für die Ansiedlung von Großinvestoren sind oftmals völlig falsch geplant und platzen schon vor irgendwelcher Gespräche.
Die Schuld wird aber immer beim anderen gesucht: "Der ist Schuld. Ich nicht." Das ist in der Lokalpolitik und in der Wirtschaft so. Das zieht sich aber auch bis zum kleinen Bürger durch. Der sagt dann halt: "Die da oben sind Schuld. Merkel ist Schuld. Die EU ist Schuld."
Wir haben in Cottbus wundervolle Kultureinrichtungen, eine tolle Universität, Spitzensport und vielfältige Chancen für einen Aufbruch. Doch statt die positiven Dinge zu nutzen, palavern viele über Flüchtlinge hier und Merkel da.
Die Sorge, dass die Energiewende die Region noch weiter sozial abhängt ist mMn begründet. Hier bedarf es dringend Hilfe der Politik und Wirtschaft von außen. Aber an vielen Problemen und Hindernissen sind die Lausitzer selbst schuld. Und meckern. Und schieben Schuld auf andere.