GEWALTKRIMINALITÄT IN COTTBUS
Cottbus ist verunsichert. Neben den tödlichen Schüssen auf einen 31-Jährigen am Sonntagabend [1] beschäftigt viele Cottbuser auch eine Messer-Attacke, die sich am Sonntagmorgen in einem Tanzclub in der Cottbuser Innenstadt zugetragen hat.
Dabei soll ein 26-Jähriger, der einen Streit schlichten wollte, von einem Migranten mit einem Messer attackiert und in den Oberschenkel gestochen worden sein. Sanitäter behandelten den Geschädigten noch vor Ort. Lebensgefahr habe nicht bestanden.
Die lokale Presse berichtete nicht. Auch auf der Seite der Polizei Brandenburg existiert keine Polizeimeldung, die neben den veröffentlichten Mitteilungen zu Verkehrsunfällen über die Tat informiert. [2]
Schon seit Monaten scheinen Mitteilungen für die Region Cottbus auf der Seite entweder nur vereinzelt veröffentlicht zu werden oder aber einem technischen Problem zu unterliegen. Für den Juli und November 2019 existiert keine einzige Mitteilung. Für den August und Dezember 2019 je eine Fahndungsmeldung.
Von einem Vorfall, bei dem ein 26-Jähriger von einem "unerkannt" geflüchteten Täter mit einem "unbekannten Gegenstand" in den Oberschenkel gestochen wurde, berichtet dagegen die Facebook-Seite „Blaulichtreporter Cottbus". [3] Woher genau die Mitteilung stammt, ist nicht klar. Als Quelle wird auf die "Polizeidirektion Süd" verwiesen.
Seit dem 1. Februar 2020 benennt die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern bei Mitteilungen über Straftaten die Staatsangehörigkeit der Tatverdächtigen. [4] Das Landesinnenministerium Mecklenburg-Vorpommern will damit Transparenz schaffen und Gerüchten entgegenwirken.
In Brandenburg und Cottbus dagegen scheinen die Verantwortlichen in die entgegengesetzte Richtung zu gehen und Meldungen über Gewaltstraftaten gar nicht erst der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Das trägt nicht nur zur Verunsicherung bei, sondern befördert auch Gerüchte und Mutmaßungen, wie etwa im Fall der angezeigten Vergewaltigung südlich von Cottbus [5], passt jedoch zu den trügerischen Meldungen, wonach die polizeilich erfasste Kriminalität in Cottbus zurückgegangen ist. [6]
Denn tatsächlich ist zwar die erfasste Kriminalitätsentwicklung im Bereich der Polizeiinspektion Cottbus/ Spree-Neiße insgesamt rückläufig (2016: 19.942 Fälle, 2017: 16.400 Fälle, 2018: 15.634 Fälle), jedoch stiegen die erfassten Rohheitsdelikte im gleichen Zeitraum an (2016: 1.273 Fälle, 2017: 1.314 Fälle, 2018: 1.443 Fälle). [7]
Für die Bürger der Stadt und ihr Sicherheitsgefühl ist das entscheidend. Denn es macht einen großen Unterschied, ob jemandem ein Fahrrad vor dem Einkaufsmarkt gestohlen wurde (und der Diebstahl vielleicht gar nicht angezeigt wird und deshalb in der Statistik nicht auftaucht) oder ob er dort Opfer einer Messer-Attacke wurde - allen Beschwichtigungsversuchen zum Trotz.
Messerattacken durch vorgeblich Schutzsuchende sind nur die Spitze alltäglicher Gewalt und Gewaltandrohungen. Und doch sind selbst sie in Cottbus kein Einzelfall mehr. Wer sich einen Überblick über die Entwicklung seit 2015 verschaffen möchte, kann das auf Seite https://www.blickpunkt-cottbus.de tun.
Wer sich damit nicht abfinden und mit und dagegen auf die Straße gehen möchte, ist zur Demonstration aufgerufen.
Los gehts am Sonnabend, dem 14. März 2020, um 16:30 Uhr am Stadtbrunnen in Cottbus.
Weitere Informationen: https://www.facebook.com/Zukun…t/posts/1349957578517311/
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[1] https://polizei.brandenburg.de…nnatuerlichem-tod/1852804
[2] https://polizei.brandenburg.de…B#pbb-search-result-pager
[3] https://www.facebook.com/Blaul…bus/posts/946755742407376
[4] https://www.ndr.de/nachrichten…echtigen,polizei5730.html
[5] https://www.facebook.com/Zukun…-weil-si/367727903840651/
[6] https://www.rbb24.de/studiocot…cottbus-spree-neisse.html
[7] https://www.cottbus.de/.files/…89e2/Polizeistatistik.pdf